Palmyrenisch
Die antike Oasenstadt Palmyra (aramäisch = Palmenstadt) liegt in der Syrischen Wüste nordöstlich von Damaskus an einer alten Karawanenstraße von Damaskus nach Babylon, eingebettet in ein Felsmassiv. Das erste Mal schriftlich erwähnt wurde Palmyra 2000 Jahre v. Chr. auf assyrischen Schriftplatten aus Lehm. Ihre Lage inmitten der Konflikte großer Mächte machte Palmyra immer wieder zur Grenzstadt: im 2. Jh. zwischen Römern und Parthern, im 3. Jh. zwischen Römern und Sassaniden. Zur Römerzeit war Palmyra eine blühende Stadt und kam unter Kaiser Trajan* (98 - 117) unter römische Hoheit. Kaiser Marcus Aurelius Antoninus* (Caracalla, 211 - 217) erhob sie zur römischen Kolonie. Der Stadtfürst Septimius Odenathus machte die Stadt von Rom unabhängig und eroberte Mesopotamien. Nach seiner Ermordung erklärte seine Gattin Zenobia als Septima Augusta Zenobia, Königin von Palmyra 267 die Unabhängigkeit von Rom und ließ eigene Münzen prägen. Sie übernahm auch die Herrschaft über Syrien bis nach Ankara und besetzte 268 - 270 Unterägypten. Palmyra bildete den Mittelpunkt ihres Reiches.
Im Jahr 272 besiegte Kaiser Aurelian* (272 - 275) bei Immae in der Nähe von Antiochia und Emesa die palmyrenischen Truppen und führte Zenobia als Gefangene nach Rom wo sie 274 in der östlich von Rom gelegene Vorstadt Tibur (Tivoli) starb.
Während der römischen Besetzung erhob sich die Bevölkerung Palmyras kurz danach zum zweiten Aufstand. Nach dessen Niederschlagung wurde Palmyra zerstört.
Kaiser Diocletian* (283 - 305) ließ die Stadt wieder aufbauen und errichtete hier ein Militärlager. Auch das Christentum erreichte Palmyra und die Stadt wurde im 4. Jh. Bischofssitz. Als Kirche diente der alte Baal-Tempel. Im Jahr 634 gelangte der Islam nach Palmyra und 744 wurde die Stadt von den Arabern schließlich vernichtet.
Heute ist Palmyra eine 10 km² große, touristisch erschlossene Ruinenstadt und die Siedlung heißt heute Tadmor.
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Palmyrenische Inschrift
Palmyrenische Inschrift, Louvre, Paris