"Markomannische" Runen
Die Runen der Donausueben haben alle die Reihenfolge des lateinischen Alphabetes, was um so auffälliger ist, als die nordischen und angelsächsischen Runen nicht in dieser Folge überliefert sind.
Diese eher seltene Runenvariante ist auch in zwei süddeutschen Codices aus dem 8./9. Jh. n. Chr. überliefert: Hrabanus Maurus (Abt von Fulda und Schüler Alkuins,) Codex Exoniens [„Über die Erfindung der Buchstaben“ (De inventione litterarum)] und Lazius, Codex Sangall
Mehrere überlieferte Alphabete scheinen unvollständig, da sie nur 15 Zeichen enthalten und in derselben Reihenfolge bis p reichen.
Manche sehen darin eine Mischung aus Zeichen des älteren Futhark mit angelsächsischen Zeichen.
Die bis in das Donaugebiet gewanderten Sueben wurden früher auch Markomannen genannt und hatten ihre eigene Runenschrift. Ob sie ihre Schrift bereits mitbrachten oder diese in ihrer neuen Heimat aus den regionalen Schriftzeichen entwickelten ist unklar. Obwohl sie sehr wahrscheinlich eine spezielle Schriftkenntnis bereits mit sich führten, spricht für das Zweitere zumindest das Aussehen ihrer "Runen" und das verwendete Inventar. Möglicherweise erklären sich ihre Runen aber auch aus beiden Faktoren.

Ein von Trithemius (1462-1516) als Markomannische Runen veröffentlichtes Alphabet weicht von dem unten dargestellten ab.


Name Zeichen Wert   Name Zeichen Wert
Asch a   Not n
Birith b   Othil o
Khen   Perch p
Thorn   Khon q
Eho e   Rehit r
Fehe f   Suhil s
Gibu g   Tac t
Hagale h   Hur u
His i   Helahe ks
Gilch k   Hugri į
Lagu l   Ziu ts
Man m