Die ungarische Kerbschrift (Székely Rovásírás) ähnelt entfernt den germanischen Runen. Sie ist aber nicht mit den Runen verwandt, sondern stammt wahrscheinlich von der türkischen Schrift Kök Turki (Türkische Runen) ab, die in Zentralasien gebraucht wurde. Sie wurden bei den Székler Magyaren in Siebenbürgen, Transsylvanien und Slowakien gebraucht, bis István (Stephan I.*), der erste christliche König von Ungarn, alle vorchristlichen Schriften zerstören ließ. In entfernten Teilen von Transylvanien wurden die Runen jedoch bis in die 1850er Jahre gebraucht.
Die ungarische Kerbschrift wurde normalerweise auf Holzstäbe in abwechselnder Richtung, erst von rechts nach links und dann von links nach rechts, geschrieben.
Die Kerbschrift enthält Zeichen für alle im Ungarischen vorkommenden Phoneme und ist in dieser Hinsicht passender für das Ungarische als das lateinische Alphabet. |