Archaische Schriftzeichen
der Sumerer aus Uruk
* (4.-2. Jt. v. Chr.)

Sumerische Linearschrift

Um 3300 v. Chr. entwicken die Sumerer eine Schrift für Wirtschaft und Verwaltung. Dies wird als die weltweit älteste Schriftentwicklung angesehen.
Funde aus den prädynastischen Gräbern von Abydos von 3400 v. Chr. weisen jedoch das Hieratische (ägyptische Schreibschrift) als rund 100 Jahre älter aus.
Ob beide Schriften jeweils eigenständig entstehen, die eine von der anderen, umgekehrt oder möglicherweise sich beide wechselseitig beeinflussen, lässt sich zur Zeit ebensowenig eindeutig klären, wie die Frage, welche Schrift die ältere ist, zumal es bei beiden Schriften noch eine Entwicklung vor den derzeit ältesten Funden gegeben haben muss.
Etwa gleichalt wie die sumerische Linearschrift sind die bis heute nicht sicher entschlüsselten Schriftzeichen der nordindischen Harappa-Kultur (Indus-Schrift, Nord-Indien/Pakistan).
Nur rund 100 Jahre jünger als die sumerische Linearschrift sind die ältesten Funde der proto-elamischen Strichschrift (Persien).
Die Schriftzeichen der neolithischen Donau- oder Vinca-Kultur sind nocheinmal über 1000 Jahre älter, aber als Schriftsystem in seiner rudimentären Entwicklungsstufe nicht mit der sumerischen oder ägyptischen Schrift vergleichbar.
Aus der archaischen Linearschrift entwickelt sich schon bald die sumerische Keilschrift, die bis etwa 1800 v. Chr. die vorherrschende Schrift im vorderen Orient bleibt. Um 1400 v. Chr. wird die Keilschrift dann in Ugarit (Syrien) zu einem Keilschrift-Alphabet weiterentwickelt.
Zeichen Name   Zeichen Name   Zeichen Name   Zeichen Name
me, išib te dib, udu, lu gi
maš, bar tar sug, ambar šir, nu
pa, ugula nu ur labat: ig
se sig lal anše, alim
dugud gada dara labat: pàl
da gar dara bad bad du, gin, gub, ir
bad diš gan bad, uš gum, naga
ban udu tar erim, erin , bir kišik, adda , gir
ni u, babbar sal, mi , munus si
im, ni nam lagab, girim, nigin dim
gu giš la du šeš, uri
ba, igi sig pu sig
gestu   hul ku nigin
gal šum, tag, šerim sukkal labat: luh    
sig, ugur a, za maš