Humanistische Minuskel
Buchschrift, 15. Jh.
a  a   d  d   g  g   l  l   o  o   r  r   u  u
b  b   e  e   h  h   m  m   p  p   langes ss  langes s s   v  v
c  c   f  f   i  i   n  n   q  q   t  t   x  x
Von Coluccio Salutati und Poggio Bracciolini in Florenz zu Beginn des 15. Jahrhunderts nach dem Vorbild der mittelalterlichen karolingischen Minuskel entwickelte Buchschrift.
Sie setzt sich durch ihr lockeres Schriftbild, das einzelne Buchstaben und Wörter deutlich abgrenzt, von den zeitgenössischen gotischen Schriften ab. Die einzelnen Buchstaben haben ausgewogene Proportionen von Ober- und Unterlängen im Verhältnis zum Mittelband. Charakteristisch sind das kleine unziale a, das d mit geradem Schaft, das g mit deutlich abgesetztem geschlossenem unteren Bogen, das auf der Zeile ruhende h und das lange s auch am Wortende. Die Buchstaben i, m, n und u unterscheiden sich deutlich voneinander. Auch wird der frühmittelalterliche Kanon an Ligaturen (ct, et, st) und Abkürzungen wieder aufgegriffen.
Die ab 1465 entwickelte Antiqua ist ihr nachempfunden.